Jede/r Deutsche kauft im Schnitt 60 Kleidungsstücke pro Jahr. Dieser fragwürdige Konsum geht mit massiven ökologischen Konsequenzen einher. So stößt die weltweite Textilproduktion inzwischen mehr CO2 aus als alle internationalen Flüge und die Seeschifffahrt zusammen. Weitere Kehrseiten von "Fast Fashion" sind ein gigantischer Wasserverbrauch sowie die Freisetzung von giftigen Chemikalien und Mikroplastik, die während des Produktionsprozesses in Ländern mit niedrigen Umweltstandards in Gewässer gelangen.
Getragen werden Kleidungsstücke heute nur noch halb so lange wie vor 20 Jahren. Viele der erworbenen Sachen verstauben trotz guten Zustands im Kleiderschrank oder landen sogar ungetragen oder neuwertig im Müll. Eine weitaus bessere Alternative stellen die Altkleiderkonzepte des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) dar. Denn mit gebrauchter Kleidung kann das Rote Kreuz Erlöse erzielen, die helfen, seine sozialen Dienste für hilfsbedürftige Mitmenschen in der Region weiter auszubauen. Und durch die Weitergabe von gebrauchter Kleidung in den Kleiderläden wird zudem ein ökologisch sinnvoller Beitrag geleistet.
Im Landkreis Traunstein kann man gebrauchte Kleidung (je nach deren Zustand) auf zwei Wegen beim Roten Kreuz abgeben:
1) Kleiderläden "Rotkreuz-Shops"
Wirklich gute, gebrauchte Kleidung, Schuhe und Accessoires, aber auch nicht mehr benötigte Neuware (z.B. B-Ware oder Überproduktionen) können in einem der beiden Traunsteiner Rotkreuz-Shops (Marienstraße 5 und Chiemseestraße 7) abgeben werden. Ziel dieser Kleiderläden ist es, hochwertige und vorwiegend gebrauchte Kleidung zu sehr günstigen Preisen anzubieten. Dadurch sollen auch Menschen mit niedrigem Einkommen die Möglichkeit bekommen, sich zu günstigen Preisen modisch kleiden zu können. Aber natürlich sind auch wirtschaftlich besser gestellte Bürger*innen, die aus ökologischen Gründen oder anderen Überzeugungen lieber gebrauchte Kleidung kaufen, jederzeit in den Rotkreuz-Shops willkommen.
2) Altkleider-Container
Zudem unterhält der BRK-Kreisverband Traunstein im Landkreisgebiet zahlreiche beige Altkleider-Container (Standortliste siehe unten). Hier sollte Kleidung abgegeben werden, die für einen Weiterverkauf in der Region nicht mehr in Frage kommt. Die mithilfe der Container gesammelte Kleidung wird an ein Recyclingunternehmen nahe Landshut weitergegeben und dort sortiert. Knapp die Hälfte davon kann in Second-Hand-Läden in anderen Ländern wiederverkauft werden, die andere Hälfte wird zu Dämmstoffen, Putzwolle und ähnlichen Materialien verarbeitet und findet dadurch eine neue Verwendung. Nur rund fünf Prozent müssen als Müll entsorgt werden. Diese Altkleidercontainer sind anhand eines Aufkleber mit einem grünen Kreis und dem darin sichtbaren Rotkreuz-Logo erkennbar. Zugleich versichert der Aufkleber, dass der Kleidercontainer einer gemeinnützigen Kleidersammlung dient und keine kommerziellen Interessen verfolgt werden.