Miteinander für die Natur
Unterwasser-Mähaktion der Wasserwacht-Taucher am Fridolfinger See
Die Wasserwacht Fridolfing sowie die Einsatztaucher der Schnelleinsatzgruppen (SEG) Obing und Tengling-Törring haben gemeinsam einen ungewöhnlichen Einsatz absolviert: Bei einer Unterwasser-Mähaktion am Fridolfinger See „mähten“ die Taucher das hochwachsende Krause Laichkraut, das im Schwimmbereich stört, umweltfreundlich mit Heckenscheren.
Früher wurden die Unterwasserpflanzen wenig umweltschonend mit Stahlseilen aus dem Untergrund gerissen oder mit einem Mähboot großflächig entfernt. Wasserpflanzen sind aber für die Fische, die Nährstoffkreisläufe im Gewässer und für das ökologische Gleichgewicht des Sees enorm wichtig. Zudem sind sie ein wichtiger Sauerstoffproduzent. Darum muss eine Mähaktion selektiv verfolgen.
Der Biologe Uwe Scherner (Wasserwacht Fridolfing) betaucht den See regelmäßig, um das nahende saisonale Absterben des Krausen Laichkrautes zu erkennen. Dies ist der optimale Zeitpunkt für eine selektive und sichtkontrollierte Handmähaktion. Mit Heckenscheren entfernten die Taucher unter Wasser nur das störenden Krause Laichkraut. Die abgeschnittenen Pflanzen trieben dann an die Oberfläche und konnten am Seeufer eingesammelt werden. So werden dem Gewässer zugleich Nährstoffe werden entzogen. Diese stehen dann für ein übermäßiges Algenwachstum nicht mehr zur Verfügung und der See bleibt klarer.
Von dieser selektiven Mähaktion durch die Wasserwacht-Taucher profitiert auch der Naturschutz, da nicht mehr alle Pflanzen wie früher ohne Differenzierung ausgerissen werden. Die Erholungssuchenden haben einen freien Schwimmbereich und die Fische, insbesondere die Krautlaicher finden noch genug Pflanzen als Brut und Wohnort. An dieser Aktion zeigte sich zudem einmal mehr dass, die Aufgaben der Wasserwacht nicht nur bei der Wasserrettung, sondern auch im Naturschutz liegen.
(Text und Bilder: Uwe Scherner)