Kreiswasserwacht zieht gemischtes Fazit
Sommersaison von tragischen Unglücksfällen getrübt – Schulschwimmwettbewerb hervorragend angenommen
Die Sommerssaison begann für die Kreiswasserwacht Traunstein denkbar traurig. Während der Hitzephase im Juni kam es zu vier tödlichen Badeunfällen in Weitsee, Alz und Waginger See. "So etwas habe ich in der Region noch nie erlebt", sagte der Leiter der Kreiswasserwacht, Hans-Michael Weisky zu dieser außergewöhnlichen Häufung. Die tragischen Unfälle belasteten auch die Helfer. Denn trotz guter Ausbildung, regelmäßigem Training und großem Aufwand bei den jeweiligen Rettungsaktionen konnten sie nichts mehr für die Opfer tun.
198 Einsätze von März bis Oktober
Jedoch gibt es auch viele Badegäste, Schwimmer und Wassersportler, denen die Wasserwacht in Notsituationen wirksam helfen konnte. So retteten beispielsweise in Schnaitsee Ende Juli zwei junge Wasserwachts-Mitglieder eine 85-jährige Frau vor dem Ertrinken. Diese hatte im Wasser einen Schwächeanfall erlitten und wurde nur durch das schnelle und beherzte Eingreifen der beiden Helferinnen vor dem Untergehen bewahrt. Insgesamt leisteten die ehrenamtlichen Helfer der 19 heimischen Wasserwacht-Ortsgruppen von März bis Ende Oktober 198 Einsätze. In einem umfangreichen Lehrgang wurden zudem zehn weitere Wasserretter ausgebildet.
958 Kinder und Jugendliche nahmen am Schulschwimmwettbewerb teil
Ein großer Erfolg war außerdem der Schulschwimmwettbewerb, den die Wasserwacht in Kooperation mit dem Kultusministerium durchführte und der dazu beiträgt, die Zahl der Nicht-schwimmer zu reduzieren und Kinder für das Schwimmen zu begeistern. Insgesamt nahmen 958 Schüler (1. bis 6. Klasse) aus 48 Schulklassen teil. Ein "Superergebnis" laut Weisky, der jedoch zugleich kritisch anmerkte, dass rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen noch kein Schwimmabzeichen gemacht haben und die Vermutung naheliege, dass sich viele von ihnen im Wasser nicht sicher bewegen könnten.
Bootstaufen in Bergen und Seebruck
Sehr erfreulich waren die Bootstaufen in Bergen (neues Einsatzfahrzeug und -boot) und Seebruck (neues Rettungsboot "Richard"). Durch die Neugründung der Schnelleinsatzgruppe (SEG) in Bergen gibt es nun im Landkreis Traunstein drei mobile SEGen der Wasserwacht, die bei einem Notfall an einem Gewässer rund um die Uhr alarmiert werden können. Das Rettungsboot in Taching musste wegen eines größeren Schadens leider außer Dienst genommen werden. Der Wasserrettungsdienst in diesem Bereich war jedoch immer gesichert und ein neues Boot ist beantragt. Es sind jedoch große Anstrengungen erforderlich, um die damit verbundenen Umbauten an der Wachstation finanzieren zu können. Die Kreiswasserwacht hofft darum auch auf zahlreiche Spenden aus der Bevölkerung.
Auch im Herbst und Winter aktiv
Mit dem Ende der Badesaison ist jedoch der Dienst der Wasserwacht nicht beendet. Auch in der kalten Jahreszeit gibt es für die ehrenamtlichen Helfer viel zu tun. So geben sie beispielsweise Schwimmkurse in Hallenbädern, absolvieren Fortbildungen, wachen über die Sicherheit von Schlittschuhfahrern an gefrorenen Gewässern, leisten Reparatur- und Erneuerungsarbeiten und engagieren sich im Naturschutz.