Heute ist Weltrotkreuztag. Dieser internationale Aktionstag wird jährlich am Geburtstag von Rotkreuz-Gründer und Friedensnobelpreisträger Henry Dunant gefeiert. Knapp 200 Jahre nach Dunants Geburt ist das Rote Kreuz die größte Hilfsorganisation der Welt und gemeinsam mit dem Roten Halbmond in nahezu allen Ländern der Welt vertreten, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Fast eine Million Mitglieder und Mitarbeiter zählt alleine das Bayerische Rotes Kreuz (BRK). Rund 16.000 davon engagieren sich beim BRK-Kreisverband Traunstein entweder aktiv als haupt- und ehrenamtliche Helfer oder unterstützen dessen Arbeit als Fördermitglied, damit in verschiedenen Feldern – von der Notfallrettung bis zur Seniorenunterstützung – wirksame Hilfe geleistet werden kann.

Viele Bürger verbinden mit dem Roten Kreuz im Landkreis Traunstein in erster Linie die Notfallrettung. Fast jedes Kind kennt die imposanten Rettungsdienstfahrzeuge, mit denen die Rotkreuz-Helfer jeden Tag im Schnitt zu rund 80 Einsätzen ausrücken. Aber unter dem Dach des BRK-Kreisverbandes Traunstein werden auch noch sehr viele andere wichtige Leistungen für die Allgemeinheit organisiert und erbracht. An Gewässern in der Region sorgen beispielsweise die Mitglieder der Wasserwacht für Sicherheit und sind im Notfall rasch zur Stelle. Für die Suche nach vermissten Personen wird die BRK-Rettungshundestaffel angefordert, die auf schnelle Ortungen in schwierigem Gelände spezialisiert ist. Zudem werden viele Helferstunden und Mittel in den Katastrophenschutz investiert, um für Großschadensereignisse gerüstet zu sein.

Stark in Pandemie-Bekämpfung eingebunden

In die Bekämpfung der Corona-Pandemie ist das Rote Kreuz ebenfalls stark eingebunden. Der BRK-Kreisverband Traunstein betreibt zwei PCR- und zwei Antigenschnellteststationen, bei denen sich Bürger kostenfrei, schnell und unkompliziert auf Covid-19 testen lassen können. Zudem führen Rotkreuz-Helfer Schnelltests vor sensiblen Einrichtungen wie Alters- und Pflegeheimen durch und helfen bei der Beschaffung von Schutzkleidung. Sollte aufgrund einer Corona-Erkrankung eine Hospitalisierung erforderlich sein, übernimmt der BRK-Rettungsdienst den Transport in die Klinik. Und der BRK-Assistenzring bündelt Kompetenzen aus allen BRK-Gliederungen, um die Begleitfolgen der Corona-Maßnahmen für Menschen mit Behinderung abzumildern.

Sobald wieder Veranstaltungen stattfinden dürfen, werden die ehrenamtlichen Helfer der BRK-Bereitschaften bereitstehen. Sie sichern Veranstaltungen verschiedener Größe bis hin zum Biathlon-Weltcup sanitätsdienstlich ab. Kommt es zu einem Unfall oder einer Verletzung, sind sie für die medizinische Erstversorgung zuständig. Viele von ihnen sind auch unentgeltlich im Rettungsdienst, in der Ausbildung oder beim Blutspendedienst aktiv. Letzterer trägt dazu bei, dass für die Behandlung von schwerkranken Patienten und Unfallopfern jederzeit Spenderblut zur Verfügung steht. Rund 70 Blutspendetermine organisieren sie dazu jedes Jahr im Landkreis Traunstein.

Die Ausbildung der Breitenbevölkerung in Erster Hilfe ist eine weitere Säule der Rotkreuz-Arbeit im Landkreis Traunstein. In mehr als 450 Kursen werden pro Jahr rund 7.000 Bürger geschult, um im Notfall richtig reagieren zu können. Den Mitgliedern des Jugendrotkreuzes (JRK) werden diese Inhalte schon früh und auf spielerische Weise vermittelt. Zudem unternehmen sie gemeinsame Ausflüge wie Badefahrten oder Zeltlager.

Breites Angebot bei den sozialen Diensten

Sehr breit aufgestellt ist der BRK-Kreisverband Traunstein im Bereich der sozialen Dienste, bei denen die Nachfrage stetig steigt. Das Unterstützungsangebot umfasst den Hausnotruf, Essen auf Rädern, die Wohnberatung für Senioren und Menschen mit Bewegungseinschränkung, die Beratung für pflegende Angehörige, den Service „Häusliche Unterstützung“, Einzelfallhilfen, die Mutter-Kind-Kur-Beratung, den Suchdienst und die beiden Kleiderläden („Rotkreuz-Shops“) in Traunstein. 

„Unser Kreisverband ist sehr aktiv und vielseitig. Unser Hilfsangebot kann aber nur so stark sein wie die Unterstützung, die wir von Seiten der Bürger erfahren, für die wir uns im Landkreis Traunstein einsetzen. Ehrenamtliche Helfer sind darum bei uns jederzeit willkommen. Wer dafür keine Zeit findet, kann unsere gemeinnützige Arbeit stattdessen mit einer Fördermitgliedschaft oder Spende unterstützen. Denn die Ausbildung, Ausrüstung und Absicherung unserer Helfer ist mit erheblichen Kosten verbunden“, betont BRK-Kreisgeschäftsführer Andreas Richter.