Großer Aufwand für den Ernstfall
Massive Schneefälle, ein zerstörerisches Hochwasser oder ein Virus – der Katastrophenfall kann viele Gesichter haben. Umso wichtiger ist es, dass die heimischen Helfer für möglichst viele Bedrohungsszenarien ausgebildet und ausgerüstet sind. Denn durch ein rasches und koordiniertes Eingreifen aller verfügbaren Hilfskräfte kann den Betroffenen wirksam geholfen und der Schaden für die Allgemeinbevölkerung so gering wie möglich gehalten werden. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) betreibt darum im Landkreis Traunstein einen hohen materiellen und personellen Aufwand, um für Großschadensereignisse verschiedener Art gerüstet zu sein.
Im Ernstfall werden bis zu 2.000 ehrenamtliche Helfer aktiv
Sollte es ernst werden, kann das Rote Kreuz auf bis zu 2.000 ehrenamtliche Helfer im gesamten Landkreisgebiet zurückgreifen. Das komplexe Hilfeleistungssystem der Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation ist in das Katastrophenschutzkonzept des Landkreises integriert. „Neben dem Katastrophenschutz im engeren Sinne umfasst das Rotkreuz-System auch unseren Rettungsdienst, die Bereitschaften, die Wasserwacht- und Bergwacht-Gruppen, das Jugendrotkreuz, den Blutspendedienst sowie die sozialen Dienste“, erklärt Jakob Goëss, der Katastrophenschutz-Beauftragte des Rotkreuz-Kreisverbandes Traunstein. Zudem unterhält das Rote Kreuz verschiedene Schnelleinsatzgruppen (z.B. SEG Transport) und Fachdienste (z.B. Information und Kommunikation), die aufgrund ihrer Spezialisierungen je nach Art der Notfallsituation eingesetzt werden können.
Rund 25 Einsatzfahrzeuge müssen vorgehalten werden
Damit die Helfer im Ernstfall schnell vor Ort sein und dort ihre wichtigen Aufgaben erfüllen können, sind zudem eine Vielzahl an verschiedenen Einsatzfahrzeugen vonnöten – vom wendigen Quad über das robuste Feldküchen-Fahrzeug bis zum schweren Material-LKW. Diese rund 25 Fahrzeuge sind über das Landkreisgebiet verteilt und können bei einer Alarmierung ihrer Einheiten schnell zusammengezogen werden. Um auf dem aktuellen Stand der Technik und stets einsatzbereit zu bleiben, müssen die Fahrzeuge gut in Schuss gehalten und regelmäßig nachgerüstet werden.
Dies verursacht ähnlich wie die Ausbildung, Ausrüstung und Absicherung der ehrenamtlichen Helfer erhebliche Kosten, die vom Roten Kreuz gestemmt werden müssen „Wir möchten unseren Helfern, die sich ehrenamtlich für das Wohl der Allgemeinheit engagieren, gute Bedingungen bieten. Das kostet viel Geld und darum sind wir über Spenden oder Fördermitgliedschaften dankbar“, betont BRK-Kreisgeschäftsführer Andreas Richter. „Ein wirksamer Katastrophenschutz ist kein günstiges Unterfangen. Aber nicht zuletzt die Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben auf bittere Weise gezeigt, dass es sehr viel teurer werden kann, wenn der Katastrophenschutz nicht vernünftig aufgestellt ist“, ergänzt Goëss.